Intervention I: Gestrickte Anatomie

Die Jahresausstellung „Ansichtssache. Menschliche Präparate im Museum“ zeigt anatomisches Wissen am Original, dem medizinischen Präparat. Doch es gibt auch andere Wege, Anatomie zu veranschaulichen und begreifbar zu machen. Katharina Sabernig, Künstlerin, Ärztin und Anthropologin, hat dafür die Baumwolle auserkoren. Mit diesem vertrauten, freundlichen, warmen Material arbeitet sie sich strickend in den menschlichen Körper vor und bildet detailgenau Strukturen nach, die sonst nur durch die Eröffnung von Leichen sichtbar werden. Sie möchte damit alle Altersgruppen ansprechen, die Scheu vor der Anatomie nehmen und eine neue, originelle Sichtweise auf das Innere unseres Körpers bieten. Die gestrickten Organe, Gefäße und Leitungsbahnen werden durch kleine Texte medizinisch erklärt und damit didaktisch ihren „echten“ Pendants in der Lehrsammlung der Jahresausstellung gleichgestellt.

Die Ausstellung kann kostenlos besucht werden, sofern der Seminarraum nicht durch eine andere Veranstaltung belegt ist. Sie ist bis 14. September 2025 zu sehen.
TIPP: Bei der Nacht der Museen am Samstag, 13. September, wird Katharina Sabernig persönlich anwesend sein und die Interventions-Vitrine vorstellen.

Katharina Sabernig studierte Medizin sowie Kulturanthropologie in Wien und publizierte über anatomische Illustrationen, visualisierte Medizin und tibetische Medizinterminologie. Inspiriert von der Vielfalt der anatomischen Darstellungen und den damit verbundenen ethischen Fragen, begann sie 2015 mit dem Stricken anatomischer Objekte, um Antworten auf verschieden Fragen hinsichtlich der Materialität anatomischer Präsentation zu finden.
katharina.sabernig(at)uni-ak.ac.at
https://www.knitted-anatomy.at/

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