Vortrag: Leichen für die Anatomie. Soziale und rechtliche Aspekte der Sektionen

Mi., 24.8., 19.00 Uhr, mit Dr. phil. Karin Stukenbrock, Halle

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Vortragsreihe „Anatomie im Jahrhundert der Aufklärung”

Begleitprogramm zur Sonderausstellung
Die „Alte Anatomie“. Ein Gebäude im Wandel 1723 – 2016

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Im 18. Jahrhundert gab es keine freiwilligen Körperspender für die Anatomie. Weder das Argument der Vergänglichkeit des menschlichen Körpers noch der Hinweis auf den Nutzen der anatomischen Forschung für das Gemeinwesen konnte die Menschen dazu bewegen, ihre Leichname freiwillig der Anatomie zur Verfügung zu stellen. Für die Sektionen waren deshalb ausnahmslos die Körper von hingerichteten Verbrechern und Selbstmördern vorgesehen. Zu Problemen kam es, als deren Anzahl für den steigenden Bedarf der Anatomie nicht mehr ausreichte. In der Folge weitete man den Kreis der nach dem Tod abzuliefernden Personen aus: Nun sollten auch Arme, ledige Mütter und deren Kinder nach dem Tod der Anatomie zur Verfügung gestellt werden. Im Vortrag wird den sozialen und rechtlichen Aspekten dieser Ausweitung nachgegangen.   

Zur Referentin:
Dr. Karin Stukenbrock ist Historikerin und leitet die Zweigbibliotheken Medizin der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in den medizinhistorischen Instituten in Halle und Magdeburg. Mit dem Thema „Leichen für die Anatomie“ hat sie sich in ihrer Promotion beschäftigt.

Eintritt frei

Anatomiestraße 18 – 20 · 85049 Ingolstadt · (0841) 305-2860 · Fax -2866 · E-Mail: dmm@ingolstadt.de