„500 Jahre Reformation” – dieses Thema ist derzeit omnipräsent. Was dabei oft zu kurz kommt: Die Zeit der Reformation war auch für die Medizin und die Naturwissenschaften eine Zeit des Umbruchs, der Zweifel und neuer Herausforderungen. Der Buchdruck ermöglichte die rasche Verbreitung kritischen Gedankengutes; Anatomie und Botanik erhielten durch reich bebilderte Lehrbücher eine neue wissenschaftliche Basis; die Entdeckung der Neuen Welt brachte nicht nur exotische Pflanzen, Tiere und Mineralien nach Europa, sondern auch eine neue Krankheit: die Syphilis.
Die Vortragsreihe stellt die Medizin der Reformation unter vier verschiedenen Aspekten vor und eröffnet so einen ungewöhnlichen und anregenden Blick auf diese viel diskutierte Epoche.
Ort: Seminarraum „Christa Habrich” im Neubau
 Beginn: Jeweils 19.00 Uhr, Dauer ca. 60 min.
 Eintritt frei, keine Voranmeldung.
 Anschließend Umtrunk im Arzneipflanzengarten
PROGRAMM
Mittwoch, 21. Juni 2017
 BOTANIK
 Gelehrte Praktiken und neue Empirie
 Prof. Dr. phil. Kärin Nickelsen, München
Mittwoch, 28. Juni 2017
 BUCHDRUCK
 Der Einfluss der Druckkunst auf das Wissen der Zeit
 Dipl.-Designerin Heidrun Osterer, Basel
Mittwoch, 5. Juli 2017
 ALCHEMIE
 Paracelsus, van Helmont und der Beginn der Iatrochemie
 PD Dr. phil. Jens Soentgen, Augsburg
Donnerstag, 13. Juli 2017
 SYPHILIS
 Girolamo Fracastoro und die Seuche aus der Neuen Welt
 Prof. Dr. med. Marion Ruisinger, Ingolstadt