Vortrag: Frankensteins Vorgänger. |Künstlich geschaffene Wesen in der griechischen Antike

Mi., 17.1.2018, 19.00 Uhr, mit Dr. phil. Martin Boss, Erlangen

Im Begleitprogramm zur Ausstellung Die Seele ist ein Oktopus
Und als unser Auftakt zum Jubiläum 200 Jahre Frankenstein
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Zum Vortrag
Mary Shelleys „Frankenstein” ist vor genau 100 Jahren zum 1. Januar 1818 veröffentlicht worden. Den Titel des Romans kennen wir heute fast immer nur in dieser verkürzten Form, denn vollständig lautet er eigentlich: „Frankenstein oder der moderne Prometheus” – im Original: „Frankenstein or The Modern Prometheus”. Prometheus aber ist eine Gestalt der griechischen Sagenwelt. Was aber hat der denn in Frankensteins Labor zu suchen?

Die Mythologie der griechischen Antike kennt allerlei Ausgeburten an Ungeheuern und die seltsamsten Verwandlungen von einer Lebensform in eine andere. Aber seit dem Werden der Welt aus dem Chaos wird dort eigentlich alles, sogar Göttergeschlechter selbst in ihrer Abfolge, immer irgendwie geboren.

Wie aber steht es mit künstlichen Schöpfungen, also der bewußten Schaffung von beseeltem Leben aus toter Materie, oder gar Maschinenwesen? Schließlich ist ja das Wort „Automat” griechischen Ursprungs. Verdienen derartige Kreaturen am Ende sogar unser Mitleid?

Zum Referenten
Martin Boss studierte Klassische Archäologie in Würzburg und Bern. Nach seiner Promotion 1987 zum Thema „Lakonische Votivgaben aus Blei” in Würzburg war er mit einem Zeichenbüro selbstständig tätig. Seit 1991 leitet er als Kurator die Antikensammlung an der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er für die Präsentation der Originalsammlung (1994), das virtuelle Museum AERIA (1996) und die Gipsabguß-Galerie (1997) verantwortlich zeichnete. 2015 wurde ihm die Verdienstmedaille der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verliehen.

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