Vortrag: Bis an die Grenzen des Möglichen?

Fr., 28.9.2018, 19.00 Uhr, mit Prof. Dr. Richard Nate, KU Eichstätt-Ingolstadt

BITTE BEACHTEN
Ort: Barocksaal im Stadtmuseum Ingolstadt

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200 Jahre Frankenstein
Bis an die Grenzen des Möglichen?
Mary Shelleys Frankenstein-Roman im Kontext neuzeitlicher Heilsversprechen
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Die internationale Jahrestagung der Inklings-Gesellschaft für Literatur und Ästhetik findet am 28. und 29. September zum Thema „Frankenstein – Parabel der Moderne” im Deutschen Medizinhistorischen Museum statt. Zum öffentlichen Festvortrag am Freitag, den 28. September, lädt die Gesellschaft in den Barocksaal des Ingolstädter Stadtmuseums ein. Als Referent für den Festvortrag konnte Professor Dr. Richard Nate, der Inhaber des Lehrstuhls für englische Literaturwissenschaft an der KU Eichstätt-Ingolstadt, gewonnen werden. Das Grußwort spricht Gabriel Engert, der Kulturreferent der Stadt Ingolstadt.

Dem Vortrag liegt die Überzeugung zugrunde, dass Mary Shelleys Frankenstein es verdient, nicht nur als Schauerroman, sondern auch als kritischer Kommentar zu Projekten biologischer Manipulation seit der Frühen Neuzeit gewürdigt zu werden. Insbesondere im ersten Teil des Romans werden Bezüge zur Wissenschaftsgeschichte deutlich, denen nachzugehen sich lohnt. So erscheint es vor diesem Hintergrund kaum als Zufall, wenn Victor Frankenstein zunächst davon träumt, den Tod zu überwinden, bevor er in Ingolstadt mit seinen Experimenten zur Erschaffung künstlichen Lebens beginnt.

Im Vortrag sollen Frankensteins Ambitionen in einem größeren wissenschaftshistorischen Zusammenhang beleuchtet werden. Als aufschlussreich erweisen sich dabei vor allem frühneuzeitliche Ideen zu einer Verlängerung des Lebens, die in letzter Konsequenz auch den Gedanken einer Überwindung der Sterblichkeit beinhalten. Wie gezeigt werden kann, verknüpfen sich mit diesen wissenschaftlichen Zielvorstellungen theologische und anthropologische Probleme, die auch in Shelleys Roman eine zentrale Rolle spielen. Frankenstein lässt sich so als eine literarisch verkleidete Kritik an wissenschaftlichen Heilsversprechen der Moderne deuten.

Wie zukunftsweisend die Autorin mit dieser Kritik war, zeigt ein Ausblick auf spätere wissenschaftliche und literarische Schriften, deren Autoren biologischen Manipulationsversuchen keineswegs nur kritisch gegenüberstanden, sondern diese zum Teil auch ganz bewusst forcierten.

Einlass um 18.00 Uhr mit Möglichkeit zur Besichtigung der Frankenstein-Ausstellung im Stadtmuseum!

Dauer ca. 60 min., Eintritt frei, keine Voranmeldung

Tagungsprogramm als pdf

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